Die kleinen rotfuchsigen Nagetiere begeistern uns mit ihrem niedlichen Aussehen und flinken Kletterspielen. Sie sehen putzig aus, wenn sie an der Futterstation eine Nuss knacken oder diese an einer passenden Stelle vergraben. Wer in seiner Nachbarschaft oder auch im eigenen Garten bereits Eichhörnchen gesehen hat, wird sie mit etwas Zuwendung sehr schnell häufiger sehen.
Eichhörnchen sind tagaktiv und vor allem vormittags und mittags zu sehen. Sie leben hoch oben in den Bäumen in Wohnkobeln und für die Aufzucht bauen die Weibchen Nistkobel. Eichhörnchen bilden Reviere und leben höchstens in Kleingruppen zusammen. Wer zwei Eichhörnchen sieht, hat es meistens mit einem Pärchen zu tun, welches sich vor dem Wurf wieder trennt.
Ist es in der Region nicht zu kalt, dann kommen die ersten Jungtiere bereits im Januar zur Welt. Für sechs Wochen bleiben diese im oder dicht beim Kobel. Dann erkunden sie die Welt. Bevor zu viel Zeit vergeht, werden sie mit rund 10 bis 12 Wochen vom Muttertier verbissen und müssen schauen, wo sie bleiben.
Wer Jungtiere erleben möchte, muss einen Kobel hoch in den Baum setzen und sich einen guten Feldstecher zulegen. Alternativ geht auch eine Wildkamera zur Beobachtung am PC. Damit der Kobel überhaupt angenommen wird, sollte er wenigstens fünf Meter hoch in einem ruhig stehenden Baum hängen. Besser sind Höhen ab zehn Metern. Tauchen die Jungtiere an der Futterstation auf, sind diese schon so weit herangewachsen, dass sie von der Größe kaum von den ausgewachsenen Tieren zu unterscheiden sind.
Die Futterstation als Schlüssel zum Erfolg
Der Kobel ist ein wertvolles Extra für Eichhörnchen, die Futterstation jedoch der sichere Hafen, um sie in den Garten zu locken. Zu beachten bleibt, dass die Futterstation nicht zur Falle wird und keine anderen Tiere anlockt. Wer beispielsweise seine Wildvögel mit Streufutter auf dem Boden füttert, lockt sich schnell Ratten an.
Die Futterstation für Eichhörnchen soll in sicherer Höhe hängen, so, dass Katzen sie nicht erreichen. Von dieser Futterstation muss es Fluchtwege durch das Geäst geben. Am Boden sind diese kleinen Nager eine leichte Beute. Und für uns Menschen soll diese Futterstation gut zu beobachten sein. Es wäre also eine Möglichkeit, ein langes Rundholz aus dem Baumarkt neben einem Baum in den Boden zu rammen und das Futterhaus darauf zu setzen.
Es gibt spezielle Futterhäuser für Eichhörnchen, die einen Kasten mit aufliegender Klappe haben. Durch die Plexiglasplatte (Kanten mit Schmirgelpapier schleifen) ist das Futter zu sehen und vor diesem Kasten ist ein Vorsprung. Die Eichhörnchen sitzen vor dem Futter, drücken die Klappe hoch und gelangen an das Futter. Andere Tiere gehen hingegen leer aus.
Eichhörnchen können sehr gut greifen, zu klein soll das Futter dennoch nicht sein. Geschälte oder ganze Nüsse, Bananenchips oder andere große Futterbrocken sind in diesen Futterhäusern für Eichhörnchen gut aufgehoben. Kleinere Futterteile wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne, Trockenobst usw. sollten eher in ein Futterhaus für Vogelfutter. Solange dieses zu den Seiten schließt bleibt das Futter trocken und selbst Futterflocken würden nicht verderben. Sollen die Vögel auch an das Futter gelangen, muss es für solche geschlossenen Futterhäuser Landestege geben. Hier eignen sich Bambusstäbe, die waagerecht aus den Futterhäusern schauen. Ansonsten eignen sich offene Futterhäuser für Vögelchen besser.
Neben dem Futterhaus freuen sich Eichhörnchen über eine Wasserstelle. Diese muss jedoch so platziert werden, dass sie sicher ist und sich leicht zur täglichen Reinigung erreichen lässt. Auch viele Vögelchen freuen sich über frisches Wasser.
Im Gegensatz zum Kobel können Futterhäuser auch näher an uns Menschen platziert werden. Haben sich Eichhörnchen einmal an uns gewöhnt, reicht eine Scheibe dazwischen und sie kommen auf bis unter einen Meter an einen heran. Viel mehr sollte jedoch nicht erwartet werden, die klassischen Beutetiere bleiben immer etwas vorsichtig.
Eichhörnchen – das typische Verhalten
Die kleinen rotfuchsigen Nager sind schon fast Allesfresser und haben einen hohen Stoffwechsel. Sie fressen Rinde, Pflanzensaft, Pilze, Früchte, Zapfen, Nüsse und vor allem im Frühjahr sogar Insekten, Eier und Jungvögel. Mit ihrem hohen Stoffwechsel haben Eichhörnchen richtig Energie und rennen einem die Bäume hoch und runter, schnappen etwas Futter und fressen es an einem sicheren Ort. Sie bunkern Nüsse im Herbst und jagen einander vor der Paarung. Es ist richtig etwas los im Garten, wenn Eichhörnchen sich heimisch fühlen.
Uns Menschen nehmen die kleinen Nager nicht mehr als Bedrohung wahr, sie bleiben dennoch vorsichtig. Sie mustern uns und die Umgebung. Es lassen sich viel besser Beziehungen als zu Vögelchen aufbauen. Letztere freuen sich zwar über das Futter und weichen uns aus, sie interessieren sich aber nicht für uns. Eichhörnchen hingegen wollen wissen, was los ist, und sind ihrem Revier treu.
Im Gegensatz zu unseren Singvögeln kommen Eichhörnchen nicht schwarmweise. Es ist viel einfacher, einzelne Tiere kennenzulernen und von anderen zu unterscheiden. Doch auch hier setzen sich die stärksten durch und ein unterlegenes Tier muss sich vielleicht ein anderes Revier suchen. Es bleibt möglich, dass sich die Eichhörnchen der angrenzenden Reviere die Futterstelle teilen.
Brauchen Eichhörnchen unsere Hilfe?
Es kommt ganz auf die Situation an, ob Eichhörnchen unsere Hilfe wirklich benötigen. Wer in einer Einzel- oder Randlage in der Nähe von Büschen und Wäldern lebt, muss sich um seine Eichhörnchen keine Sorgen machen. In grünen Siedlungsgebieten ist das anders. Die Lebensräume der Eichhörnchen sind hier häufig fragmentiert und es gibt „Futterlücken“. Demnach ist es ganz normal, dass sich die kleinen Nager in der warmen Jahreszeit nicht mehr blicken lassen und zum Herbst wieder da sind.
Neben den Futterhäusern sind Nährgehölze mit hohen Bäumen eine gute Hilfestellung für Eichhörnchen. Besonders freuen sich die Tiere über Haselnuss und Walnuss. Auch Fallobst naschen sie, dieses ist schnell verdorben. Der Fruchtschmuck einheimischer Nährgehölze wie Sanddorn, Schneeball, Vogelbeere oder Hagebutte bleibt bis in den Winter, teils bis ins Frühjahr hängen.
Gefragt sind auch ausgereifte Sonnenblumen, die der Gärtner stehenlassen kann, bis sie von alleine am Boden liegen. Alternativ können die Samenstände abgeschnitten und an einer trockenen Stelle aufgehängt werden. Eichhörnchen, Wildvögel und andere Tiere freuen sich über natürliche Futterquellen und fühlen sich in solchen Gärten erst recht heimisch.
Bilder: Team Familiengarten-Tipps.de