Einen Vier-Jahreszeiten-Garten anzulegen, verwandelt Ihren Außenbereich in ein lebendiges Gewebe aus Farben, Strukturen und Leben – das ganze Jahr über. Dazu gehört die Auswahl und Anordnung von Pflanzen, die Integration von Strukturelementen, um das visuelle Interesse aufrechtzuerhalten, sowie die Wahl geeigneter Materialien für die Gartengestaltung. Aber über die ästhetische Wirkung hinaus kann ein gut geplanter Vier-Jahreszeiten-Garten auch die heimische Tierwelt unterstützen und so sicherstellen, dass Ihr Garten selbst im tiefsten Winter ein Mittelpunkt von Schönheit und Leben bleibt.
Einen Garten zu schaffen, der das ganze Jahr über schön und ansprechend ist, erfordert mehr als nur die Auswahl von Pflanzen. Zuerst müssen Sie „die Bühne bereiten“ – durch sorgfältige Planung und Gestaltung. Bevor Sie den Grundriss Ihres Gartens entwerfen, ist es entscheidend, die Besonderheiten Ihres Standorts zu verstehen, wie zum Beispiel die Lichtverhältnisse, Mikroklimata, Bodentyp und Wasserverfügbarkeit. Mit diesem Wissen können Sie beginnen, über das Layout Ihrer Beete nachzudenken – unter Berücksichtigung von Schichtungsstrategien, dem Verhältnis von immergrünen Pflanzen zu Stauden und der jeweiligen Hauptsaison des Interesses jeder Pflanze.
Schritte zur Gestaltung eines Ganzjahresgartens
Strukturierung des Gartens für kontinuierliches Interesse
Was einen großartigen Garten von einem guten unterscheidet, ist seine Struktur. Doch viele Gärtner finden dieses Konzept schwer greifbar und wissen nicht genau, wie man es erkennt oder in der eigenen Landschaft umsetzt.
Während der üppigen Frühlings- und Sommersaison, wenn der Garten vor Farbe und Leben überquillt, ist das zugrunde liegende Gerüst oft schwer zu erkennen. Die Aufmerksamkeit richtet sich dann natürlich auf die „Showgirls“ des Gartens – die leuchtenden Blüten, die um Aufmerksamkeit konkurrieren. Doch im Winter, wenn der Garten zur Ruhe kommt, wird seine Struktur (oder ihr Fehlen) umso deutlicher sichtbar.
Treten Sie im Winter einen Schritt zurück und betrachten Sie Ihren Garten. Wirkt er flach, leblos oder dominiert von Braun- und Weißtönen? Haben Sie das Bedürfnis, die Jalousien zu schließen, bis der Frühling kommt? Wenn ja, fehlt Ihrem Garten möglicherweise das starke Gerüst, das ihn das ganze Jahr über zum Strahlen bringt.
Ein Gerüst aus Immergrünen schaffen
Um einen gut strukturierten Garten über die Jahreszeiten hinweg zu gestalten, integrieren Sie verschiedene Immergrüne wie Koniferen, immergrüne Laubgehölze und, wenn möglich, immergrüne Stauden. Immergrüne Bäume und Sträucher verleihen dem Garten eine charakteristische Form und dauerhaftes Interesse – sie stehen selbst in der winterlichen Ruhezeit stark da.
Kombination von Bäumen, Sträuchern und Stauden
Der Schlüssel zu einem Garten, der das ganze Jahr über großartig aussieht, liegt in einer ausgewogenen Mischung aus immergrünen und laubabwerfenden Bäumen, Sträuchern, Stauden und Einjährigen.
Beginnen Sie mit immergrünen Bäumen oder Sträuchern als Rückgrat für die ganzjährige Struktur. Kombinieren Sie diese mit verschiedenen Stauden, die im Frühling, Sommer und Herbst blühen, um eine kontinuierliche Farbpräsenz zu schaffen. Wählen Sie, wann immer möglich, Stauden, die im Winter interessante Samenstände oder auffällige Silhouetten haben, um den Garten auch in der kalten Jahreszeit visuell spannend zu halten. Zum Schluss fügen Sie Einjährige hinzu, um saisonalen Glanz einzubringen.
Hardscape und unbelebte Elemente
Um das Gerüst eines Gartens zu schaffen, ist es wichtig, auch über die Hardscape-Elemente nachzudenken. Hardscape bezeichnet dauerhafte Strukturen wie Wege, Felsen, Bänke oder Laubengänge. Diese Elemente gelten oft als das „Skelett“ des Gartens, das den Rahmen für die Pflanzflächen bildet.
Unterschätzen Sie nicht die Wirkung unbelebter Elemente, besonders an Tagen, die zu heiß oder zu kalt sind, um den Garten direkt zu genießen. Ein sich drehendes kinetisches Kunstwerk etwa kann faszinieren und Bewegung sowie Farbe hinzufügen – unabhängig vom Wetter.
Künstlerische und detaillierte Strukturen wie ein kunstvoll gearbeiteter Laubengang oder eine Pergola können den ästhetischen Wert des Gartens ebenfalls steigern. Warum nicht auch einen spektakulären Blickfang-Zaun schaffen – etwa mit bunten Hängegefäßen, Kunstobjekten oder einer lebenden Wand?
Und vergessen Sie nicht die Wirkung von Wasser, das das ganze Jahr über bereichernd sein kann. Ein sanft plätschernder Brunnen fügt dem Garten sofort eine weitere, subtile Klangschicht hinzu. Aber auch im ausgeschalteten Zustand kann er ein Schmuckstück sein – genauso wie ein einfacher Vogeltränketeller, selbst wenn er gerade nicht als Treffpunkt für Vögel dient (obwohl die akrobatischen Wasserspiele badender Vögel unübertroffen sind!).
Auch die Materialien, die Sie für Wege und Terrassen wählen, können zur ganzjährigen Schönheit beitragen – oft verändern sie bei Nässe ihre Farben. Und vergessen Sie nicht das angenehme Knirschen von Kies unter den Füßen, das dem Außenraum ein zusätzliches Sinneserlebnis verleiht.
Farbplanung für jede Jahreszeit
Einen lebendigen, sich ständig wandelnden Garten zu schaffen, geht über saisonale Blüten hinaus. Die Abstimmung von Farben und Blütezeiten verschiedener Pflanzen hilft, die Jahreszeiten harmonisch ineinander übergehen zu lassen. Stellen Sie sich zum Beispiel die Wirkung vor, wenn die sanften Blautöne und Violetttöne des Frühlings auf die leuchtenden Orange- und Gelbtöne des Sommers folgen und schließlich in die satten Rottöne und Goldnuancen des Herbstes übergehen.
Neben saisonalen Blüten sollten Sie auch die Strukturen von Rinden und das Laub vieler Pflanzen bedenken, das oft spät oder sogar ganzjährig Interesse bietet – selbst in den kältesten Wintermonaten. Die abblätternde Rinde des Zimt-Ahorns (Acer griseum) etwa bringt nicht nur einen warmen, zimtfarbenen Ton in die Winterlandschaft, sondern die dicken, sich kräuselnden Rindenstücke sind auch ein haptisches Erlebnis. Im Gegensatz dazu begeistern viele japanische Ahorne im Herbst mit zarten, leuchtenden Farben, die die Saison fulminant beenden.
Integrieren Sie außerdem weihnachtlich anmutende Blüten, winterblühende Pflanzen und Beeren, um Ihren Garten auch in der kalten Jahreszeit lebendig zu halten. Die leuchtend roten Beeren der Stechpalme (Ilex verticillata) setzen fröhliche Farbakzente vor verschneiter Kulisse und dienen gleichzeitig als Nahrung für hungrige Vögel. Bestäuber hingegen schätzen die duftenden gelben, orangen oder roten Blüten der Zaubernuss, die mitten im Winter erscheint, sowie die zarten, kältebeständigen Nieswurzblüten, die bereits im Spätwinter aufblühen.